______ Fallender Hund und eingesperrte Fische

Totentanz-Bilder des Malers Robert Weissenbacher

Pressemitteilung der Hochschule für Philosophie in München

München, 17.11.2010 (HfPh) Unter dem Titel „Totentanz“ sind in der Reihe „Kunst vor dem Hörsaal“ der

Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München jetzt Bilder des Malers Robert Weissenbacher ausgestellt.

Die überwiegend großformatigen, meist in Ei-Tempera-Technik gemalten Bilder, zeigen einen Querschnitt

durch das Werk des 1983 geborenen Künstlers, der seit 2004 an der Akademie der Bildenden Künste in München

studiert und bereits in seiner Heimatstadt Schweinfurt, in München, Budapest und im italienischen Camprena

ausgestellt hat.

Zu sehen sind unter anderem drei große Gemälde, Interpretationen des bekannten Bildes „Floß der Medusa“

des französischen Romantikers Theodore Géricault (1791-1824). Dargestellt sind in Seenot geratene Schiff-

brüchige, die in äußerster existentieller Bedrängnis sogar vor Kannibalismus nicht zurückschrecken.

In ähnlicher Weise interpretiert Weissenbacher auch Bilder von Goya und Rembrandt. Die Gemälde dieser Meister

werden von ihm nicht einfach nur zitiert, sondern sowohl inhaltlich wie auch malerisch in einem ganz eigenen Stil

interpretiert, so dass sie nach fachlichem Urteil zu einem „sehr präzisen Statement“ des Künstlers und damit

auch zu eigenständigen Arbeiten werden.

In den Zyklus „Totentanz“ sind auch Darstellungen eines gefesselten Hundes im freien Fall und eines in eine

Flasche eng eingesperrten Fisches einbezogen, der zwar von Wasser umgeben ist, aber sich nicht auf natürliche

Weise bewegen kann. Der Künstler sieht im Bild der geschundenen Kreatur, die er in einer absurden, zugleich aber

auch tragisch-komischen Komponente darstellt, Abgründe der menschlichen Seele und eine Art Totentanz, ähnlich

einem Spiel. Sie seien „todernst und doch von einer absurden Komik geprägt“, betonte Weissenbachers Mitstudent

Sinan von Stietencron bei der Eröffnung der Ausstellung.

Von dieser eigenwilligen Grundstimmung seien auch die in der Ausstellung gezeigten menschlichen Porträts

geprägt. Die Ausstellung im Eingangsbereich und im Foyer der Aula der Hochschule ist noch während des ganzen

Wintersemesters zu sehen und endet am 11. Februar 2011.

(Hochschule für Philosophie, Kaulbachstraße 31; Montag bis Freitag von 7.30 bis 21.30 Uhr;

Samstag von 8.30 bis 14.30 Uhr) (wr)